Schiffbruch

Einleitung

„Schiffbruch“ lautet die Überschrift des heutigen Inputs. Auf den ersten Blick sicher nichts Ermutigendes, wenn man dieses Wort hört. Doch dieses Wort liess mich nicht mehr los und ich hatte den Eindruck, dass ich für heute etwas darüber vorbereiten soll. Also versuchte ich dies mit Gottes Hilfe und rausgekommen ist dies: Im Internet findet man als Definition dazu Folgendes: Schiffbruch ist ein Schifffahrtsereignis mit einem Schiff auf dem Wasser, bei dem das Wasserfahrzeug in Seenot geraten ist und aufgegeben werden muss. In der Bibel fand ich in diesem Zusammenhang folgende Ereignisse, die ich euch nun gerne kurz erläutere. Den dazu gehörenden Bibeltext findet ihr wie üblich auf der Rückseite dieses Blattes.

Hauptteil (aus der Luther-Übersetzung, LÜ):

  1. Als sich Jona vor Gott auf dem Schiff versteckte, kamen er und die Seefahrer in Seenot. Als sie in über Bord warfen beruhigte sich das Meer und die Seeleuten fürchteten den Herrn sehr (Jona 1,16). Schliesslich kreuzte er, wie von Gott befohlen, in Ninive auf und als die Leute seine Botschaften hörten, taten sie Busse und bekehrten sich (vgl. Jonas 3).
  2. Die Jünger Jesus waren mindestens zwei Mal im Boot, als es für sie ungemütlich wurde. Das eine Mal kam Jesus in tiefer Nacht über Wasser zu ihnen. Als sie dann merkten, dass es kein Gespenst sondern Jesus ist, fielen sie von ihm nieder und sprachen: „Du bist wahrhaftig Gottes Sohn!“ (Mt 14,33). Beim anderen Mal schläft Jesus seelenruhig, während seine Jünger in Angst und Schrecken in Seenot waren. Sie weckten Jesus und er bedrohte den Wind und sprach zum Meer sei still! (Mk 4,39). Darauf waren, wenig verwunderlich, die Jünger sehr erstaunt und sprachen untereinander: „Wer ist der, dass ihm Wind und Meer gehorsam sind!“ (Mk 4,41).
  3. Auf dem Weg nach Rom erlitt auch Paulus Schiffbruch und strandete in Malta (vgl. Apg 27,27ff). Durch sein Predigen und Wirken wurden auch da viele gläubig. Doch Gottes Absicht war, dass Paulus die gute Botschaft auch in Rom predigte. Nach vielen Schwierigkeiten, in Ketten und nach einem Schiffbruch, gelang es ihm schliesslich dort anzukommen. Auch wenn er gewiss eine einfachere Überfahrt gewünscht hätte, betrachtete er es als Segen, dass Gott ihm die Möglichkeit gab nun auch noch den Juden und Nichtjuden in Rom das Evangelium zu predigen.

Schluss

Gemeinsam ist diesen kurz erwähnten biblischen Erzählungen, dass zuerst ein Unglück geschah, aber Gott dadurch ein grösseres Ziel verfolgte. Ja man kann festhalten, dass Gott für Jona, die Jünger Jesus und Paulus schlussendlich alles zum Guten zusammenwirken lies (vgl. Römer 8,28). Auch wir können ihm vertrauen, dass er für uns dasselbe tun wird. Vielleicht gibt Gott dir kein Leben voller Bequemlichkeit oder Sicherheit, aber er wird immer mit dir sein und dir die Gelegenheiten geben, seinen Auftrag zu erfüllen.

Im übertragenen Sinn steht Schiffbruch aber auch mit der Geburt Jesus im Zusammenhang. Statt in einem vornehmen Haus, bringt Maria Jesus in einem ärmlichen Stahl zur Welt. Was so trist beginnt, ist der Beginn eines neuen Zeitalters. Gott ist Mensch geworden und wohnt unter uns. Er ist nicht mehr nur der Gott seines auserwählten Volkes Israel, sondern er wird zum Gott für alle Menschen! Hier sehe ich nun die Parallelen zu den eingangs erwähnten biblischen Ereignissen im Zusammenhang mit den Schiffbrüchen und was darauf folgte. I.d.R. verfolgt Gott damit ein höheres Ziel.

Vielleicht erleidest gerade du in deinem doch eher kleinen Kosmos einen „Schiffbruch“, doch dies dürfte mit Sicherheit nicht dein Untergang sein, sondern der Anfang zu etwas Grösserem und Besseren. So wie damals vor etwas mehr als 2000 Jahren, als ein kleines, wehrloses Kindchen im Stahl zu Betlehem geboren wurde und heute seine Ausstrahlung auf den ganzen Erdkreis ausbreitet.
In diesem Sinne wünsche ich euch und euren Familien von Herzen eine schöne, besinnliche und gesegnete Weihnachten.

Pdf des Beitrages „Schiffbruch – Weihnachten“