Die Liebe Gottes zu …[DIR]! (Hosea 11)

Einleitung

Gerne lese ich euch heute etwas aus einem Buch der kleinen Propheten vor, und zwar aus dem Buch Hosea. Hosea wird auch der Johannes des alten Testaments genannt. Denn für Hosea ist es von grosser Bedeutung, dass wir Gott als Person kennen lernen und ein Verständnis über seiner Liebe zu uns erlangen. Er beklagt die Unwissenheit des Volkes (vgl. 4,1-6) und sagt, dass Gott mehr nach der Gemeinschaft mit den Menschen verlangt, als irgendeinem blossen Opfer ihrerseits.

Ziemlich wahrscheinlich ist es dir sicher auch schon passiert, dass du versuchtest zu jemanden nett zu sein, der aber deine Freundlichkeit gar nicht zu schätzen wusste. Das kann unter Umständen zu einem Riss in der Beziehung und Gefühlswelt führen. Aber vielleicht kennst du ja auch den umgekehrten Fall, dass jemand nett zu dir war, aber du warst zurückhaltend oder abweisend und es wurde dir erst viel später bewusst, wie du reagiert hast. Um solches geht es im nachfolgenden Text. Übrigens, wenn Gott von Israel und Ephraim spricht, kannst du stattdessen deinen eigenen Namen einsetzen.

Hauptteil (Neu Genfer-Übersetzung): Die Liebe des Herrn zu Israel bzw. zu DIR!

1 Als Israel jung war, habe ich es in mein Herz geschlossen, und ich habe meinen Sohn aus Ägypten gerufen. 2 Immer, wenn ich ihn rief, lief er vor mir davon. Er opferte den Baalen und verbrannte vor den Götzenstatuen Räucherwerk. 3 Aber ich war es doch, der Israel bei seinen ersten Schritten geleitet hat. Ich hielt sie fürsorglich in meinen Armen. Sie waren sich aber gar nicht bewusst, dass ich es war, der sie geheilt hatte. 4 Ich lenkte Israel mit Fesseln der Güte und Stricken der Liebe. Ich hob das Joch auf seinem Nacken an, um es ihm leichter zu machen, beugte mich zu ihm hinunter und gab ihm zu essen. … 8 O, wie könnte ich dich aufgeben, Ephraim? Wie könnte ich dich, Israel, im Stich lassen? Wie könnte ich dich preisgeben wie Adma und zerstören wie Zebojim? Schon bei dem Gedanken daran bricht mir das Herz, und ich empfinde tiefstes Mitleid für dich. 9 Ich will meinem glühenden Zorn nicht nachgeben. Ich will Israel nicht noch einmal vernichten, denn ich bin Gott und kein Mensch. Ich bin der Heilige, der mitten unter euch wohnt, und ich will nicht voller Zorn über euch herfallen.

Schluss

Die Bibel ist unbestrittener Massen ein umfassendes Buch. Wir erfahren viel von und über Gott und dennoch enthält es nur wenige Stellen, die uns den Gefühlszustand von Gott offenbaren. So wie dies in Hosea 11 der Fall ist. Die Ähnlichkeit mit dem Gleichnis vom verlorenen Sohn (vgl. Lukas 15,11-24) ist augenfällig. Beide Texte offenbaren das grosse liebende Vaterherz Gottes. Auch uns hat Gott aus unserem Ägypten d.h. der Knechtschaft befreit und uns hineingesetzt in sein Reich.

Was aber empfindest du, wenn du diese Worte von Gott hörst: „8 O, wie könnte ich dich aufgeben, ……………………… (Ephraim)? Wie könnte ich dich, ……………………… (Israel), im Stich lassen? Wie könnte ich dich preisgeben wie Adma und zerstören wie Zebojim? Schon bei dem Gedanken daran bricht mir das Herz, und ich empfinde tiefstes Mitleid für dich. 9 Ich will meinem glühenden Zorn nicht nachgeben. Ich will ……………………… (Israel) nicht noch einmal vernichten, denn ich bin Gott und kein Mensch.“ Adma und Zeboim sind übrigens zwei mit Sodom und Gomorra zerstörte Städte (vgl. 1. Mose 14; 5. Mose 29,21f). Ich finde es unglaublich stark, wie uns hier die Bibel in einem menschlichen Bild gesprochen, einen Blick in das Herz Gottes schauen lässt. Seine Gefühle sind auf¬gewühlt und seine Barmherzigkeit ist entbrannt. Der blosse Gedanke an die Preisgabe von ……………………… (Ephraim) und ……………………… (Israel), ist ihm eine Qual. Ich denke, es ist gut für uns, wenn wir solche Stellen bzw. Aussagen im Kopf und noch besser im Herz tragen und uns bewusst sind, wie sehr uns Gott trotz unseren Fehlern liebt und wie sehr es ihm das Herz zerreisst, wenn wir uns an andere Dinge wenden als an ihn. Obschon er Gott ist und nicht Mensch (vgl. Vers 9), liebt er uns wie sein eigenes Kind und das vergiss bitte nie! Amen

Pdf des Beitrages „Die Liebe Gottes zu [DIR]“