Einleitung
Letztes Mal haben wir erfahren, dass wir durch Glauben Frieden mit Gott haben (vgl. Röm 5,1) und dass die Liebe Gottes ausgegossen ist in unsere Herzen durch den Heiligen Geist (vgl. Röm 5,5). Das hat Auswirkung auf unsere Leben. Denn nun wird es nicht mehr in Angleichung der Welt, sondern in der Umgestaltung durch Gott gelebt. Diese Umwandlung besteht nicht in der Abstellung gewisser äusserlichen Handlungen oder in der Bekämpfung schlechter Gewohnheiten, sondern in einer Erneuerung unseres Denkens und Wollens von Grund auf. Gott möchte, dass wir als verwandelte Menschen mit einem erneuerten Sinn leben, um ihn zu ehren und ihm zu gehorchen. Dies können wir nicht alleine aus uns heraus tun. Dazu brauchen wir Jesus, den Heiligen Geist und die Geschwister. Denn mit der Bekehrung begeben wir uns in ein Leben mit ständiger Wandlung und Erneuerung, das jeden Tag wieder neu, spannend und lebensvoll sein darf.
Paulus gibt uns im Römerbrief, Kapitel 12 Anweisungen, wie wir die christlichen Grundprinzipien in unserem Denken und Wollen anwenden sollen, um uns von weltlichen Verhaltensweisen zu distanzieren und so das göttliche Gesetz der Liebe in die Tat umzusetzen.
Hauptteil (LUÜ): Das Leben als Gottesdienst
1 Ich ermahne euch nun, Brüder und Schwestern, durch die Barmherzigkeit Gottes, dass ihr euren Leib hingebt als ein Opfer, das lebendig, heilig und Gott wohlgefällig sei. Das sei euer vernünftiger Gottesdienst. 2 Und stellt euch nicht dieser Welt gleich, sondern ändert euch durch Erneuerung eures Sinnes, auf dass ihr prüfen könnt, was Gottes Wille ist, nämlich das Gute und Wohlgefällige und Vollkommene.
9 Die Liebe sei ohne Falsch. Hasst das Böse, hängt dem Guten an. 10 Die brüderliche Liebe untereinander sei herzlich. Einer komme dem andern mit Ehrerbietung zuvor. 11 Seid nicht träge in dem, was ihr tun sollt. Seid brennend im Geist. Dient dem Herrn. 12 Seid fröhlich in Hoffnung, geduldig in Trübsal, beharrlich im Gebet. 13 Nehmt euch der Nöte der Heiligen an. Übt Gastfreundschaft. 4 Segnet, die euch verfolgen; segnet, und verflucht sie nicht. 15 Freut euch mit den Fröhlichen, weint mit den Weinenden. 16 Seid eines Sinnes untereinander. Trachtet nicht nach hohen Dingen, sondern haltet euch zu den niedrigen. Haltet euch nicht selbst für klug. 17 Vergeltet niemandem Böses mit Bösem. Seid auf Gutes bedacht gegenüber jedermann 18 Ist’s möglich, soviel an euch liegt, so habt mit allen Menschen Frieden.
Schluss
Die meisten von uns haben gelernt, höflich miteinander umzugehen. Freundlich zu reden, verletzende Bemerkungen zu unterlassen und den Anschein zu erwecken, dass wir uns für die anderen interessieren. Ja, vielleicht gelingt es uns auch Mitgefühl zu zeigen, wenn wir von den Nöten oder der Ungerechtigkeiten von anderen hören.
Gottes Weg beruht jedoch auf Liebe ohne Falsch, d.h. ungeheuchelt, rein und lauter. Gott fordert uns zu einer realen und aufrichtigen Liebe heraus, die weit über Heuchelei und Höflichkeit hinausgeht. Diese Verse fassen den Kern eines christlichen Lebens in der Erneuerung unseres Denkens und Wollens zusammen. Wenn wir jemanden so lieben, wie Christus uns liebt, sind wir bereit zu vergeben. Als Christen achten wir Menschen einfach deshalb, weil sie in Gottes Ebenbild geschaffen wurden. Wir achten, vergeben und lieben die Menschen trotz ihrer Sünden – genauso wie Jesus es mit uns tut. Halten wir uns an diese christlichen Grundprinzipien, leben wir ein heiliges und wohlgefälliges Leben, das Gott gefällt. Amen.
Als Pdf: Das Leben als Gottesdienst
Bildquelle: Gemini 3