Das „Heilige-Aber“

„… aber auf dein Wort will ich…“ (Lukas 5,5)

Einleitung

Mal ehrlich, haben wir nicht immer wieder in unseren alltäglichen Leben ein Aber auf unserer Zunge? Wer aber hat schon einmal etwas von einem „Heiligen-Aber“ gehört? Als Kind lehrte man mich, dass ich aber nicht gebrauchen soll und schon gar nicht, wenn es darum ging irgendeine Tat damit zu rechtfertigen (z.B. Aber, die/der andere hat gesagt, gemacht etc.). So versuchte ich seither irgendwie um dieses Aber herumzukurven. Nun habe ich vor noch nicht allzu langer Zeit in einer Predigt zum ersten Mal etwas über das „Heilige-Aber“ gehört.

Wie erleichternd war es für mich zu hören, dass wir Gott und Jesus gegenüber ein „Heiliges-Aber“ benutzen dürfen. Was genau ist aber nun mit dem „Heiligen-Aber“ gemeint und wo, oder wie setze ich es richtig ein? Ich will euch nicht mehr länger auf die Folter spannen und verraten, was sich mit diesem „Heiligen-Aber“ auf sich hat. Wo wir es in der Bibel finden und wann wir es anwenden sollen. Beachte dabei vor allem auch die Folgen (=Belohnung)!

Hauptteil (Luther-Übersetzung): „… aber auf dein Wort will ich …“ (Vers 5)

Jesus war in Kapernaum und lehrte, predigte und heilte alle Kranken und Besessene von ihren Leiden bis es Tag wurde. Danach ging er an eine einsame Stätte. Doch das Volk suchte ihn und als es ihn fand, war er beim See Genezareth (Lukas, 4,31-44). Da waren Fischer mit ihren Booten und putzten ihre Netze. Damit ihn beim Predigen die Menge besser hören konnte, bat Jesus einer der Fischer mit Name Simon, ihn mit dem Boot ein wenig vom Land wegzufahren (Lukas, 5,1-11).

1 Es begab sich aber, als sich die Menge zu ihm drängte, um das Wort Gottes zu hören, da stand er am See Genezareth 2 und sah zwei Boote am Ufer liegen; die Fischer aber waren ausgestiegen und wuschen ihre Netze. 3 Da stieg er in eines der Boote, das Simon gehörte, und bat ihn, ein wenig vom Land wegzufahren. Und er setzte sich und lehrte die Menge vom Boot aus. 4 Und als er aufgehört hatte zu reden, sprach er zu Simon: Fahre hinaus, wo es tief ist, und werft eure Netze zum Fang aus! 5 Und Simon antwortete und sprach: Meister, wir haben die ganze Nacht gearbeitet und nichts gefangen; aber auf dein Wort will ich die Netze auswerfen.

6 Und als sie das taten, fingen sie eine grosse Menge Fische und ihre Netze begannen zu reissen. 7 Und sie winkten ihren Gefährten, die im andern Boot waren, sie sollten kommen und mit ihnen ziehen. Und sie kamen und füllten beide Boote voll, sodass sie fast sanken. 8 Als das Simon Petrus sah, fiel er Jesus zu Füßen und sprach: Herr, geh weg von mir! Ich bin ein sündiger Mensch. 9 Denn ein Schrecken hatte ihn erfasst und alle, die bei ihm waren, über diesen Fang, den sie miteinander getan hatten, 10 ebenso auch Jakobus und Johannes, die Söhne des Zebedäus, Simons Gefährten. Und Jesus sprach zu Simon: Fürchte dich nicht! Von nun an wirst du Menschen fangen11 Und sie brachten die Boote ans Land und verliessen alles und folgten ihm nach.

Fazit

Wow, was für ein grosser Fang (=Belohnung) musste das gewesen sein? Die Fischernetze rissen fast und obwohl sie den Fang auf zwei Boote aufteilten, sanken die beiden Boote beinahe! Wichtig in dieser Szene zu wissen ist, dass man die besten Fischfänge nachts im tiefen Wasser macht; tagsüber wird nur im seichten Gewässer gefischt und die Fänge sind gering. Das Simon und seine Gefährten ab dem grossen Fang erstaunt, ja sogar erschreckt waren, ist deshalb gut nachvollziehbar, da es ja nun Tag war und sie in der Nacht erfolglos gefischt hatten.

Dieser grosser Fang war aber die Folge auf die Handlung Simons nach dem er zuerst Jesus gegenüber noch protestiert hatte und zu ihm sagte: „Meister, wir haben die ganze Nacht gearbeitet und nichts gefangen“ (Vers 5) „… aber auf dein Wort will ich…“ (Vers 5)! Merke: Hier entscheidet nicht das Wissen oder Können oder die Erfahrung, sondern einzig der Gehorsam. „Ich“, das heisst ich trete in Aktion und übernehme Verantwortung. „Auf dein Wort hin“ heisst, ich brauche keine Zeichen, Jesus Wort genügt mir. „Die Netze Auswerfen“ heisst, ich tue genau das, was Jesus befohlen hat.

So entdecken wir in diesem kurzen Abschnitt folgendes geistliche Gesetz/Prinzip der Bibel: Unser Auftrag beginnt mit dem Reden Jesus und wenn er uns eine Aufgabe überträgt, dann überträgt er uns auch die Kraft und den Mut dazu. Darauf dürfen wir uns verlassen.

Als Fazit halten wir fest: Ohne Gehorsam (Vers 6: sie taten es), hätten Simon und seine Gefährten kein Wunder erlebt! Das gilt genauso für uns! Und dies ist das „Heilige-Aber“, von dem ich eingangs gesprochen habe. Nun wissen wir, wie wir es richtig einsetzen können – wenn Jesus zu dir spricht, dann tue, was er dir sagt – und das habe ich mir gemerkt! So wünsche ich jedem von uns aus tiefem Herzen, dass er/sie von diesem „Heiligen-Aber“ wie Simon und seine Gefährten in nächster Zeit Gebrauch machen kann und mit ähnlichem Staunen einen grossen Fang an Land zieht, wie sie dies tun konnten. Amen.

Pdf: Das „Heilige-Aber“